Glass Industry News

Glasbranche trifft KI: Und das Handwerk?

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Künstliche Intelligenz (KI) findet zunehmend Anwendung in der Produktion der großen Flachglashersteller, um Prozesse zu optimieren, den Energieeinsatz und CO2-Emissionen zu senken und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Aber sind KI-Anwendungen auch schon für Glasverarbeiter und das Glaserhandwerk relevant? Dieser Frage ist der Autor im Auftrag der glasstec nachgegangen, der Weltleitmesse für Glashersteller und die beteiligte Maschinenindustrie, aber auch für Glasverarbeiter und das Glaserhandwerk. Im Bereich der Maschinentechnologie und Produktionsprozesse wurden KI-Entwicklungen in den vergangenen Jahren intensiv vorangetrieben. Die Verbesserung administrativer Abläufe wurde hingegen weniger intensiv verfolgt, dabei bieten KI-Entwicklungen auch hier viel Potenzial.

In der industriellen Fertigung von Flachglas kommt KI bereits in den Technologien der Maschinenhersteller zum Einsatz, zum Beispiel in Automatisierungsplattformen, um Produktionsabläufe dynamisch anzupassen, etwa durch adaptive Prozessführung oder Materialflussoptimierung. KI-gestützte Bildverarbeitung wird zur hochpräzisen Fehlererkennung und Dimensionskontrolle in der Flachglasproduktion eingesetzt. KI kann über „Digitale Zwillinge“ zur vorausschauenden Wartung („predictive maintenance“) oder zur intelligenten Steuerung von Zuschnitt- und Lagerprozessen eingesetzt werden.
 

Im Glaserhandwerk und in der Glasverarbeitung erscheint KI derzeit noch weniger systematisch verbreitet. Dennoch gelangen erste Anwendungen auch hier in die Praxis, wie Karsten Sommer von der Glaserinnung Hamburg auf Anfrage verriet: „Viele Betriebe versuchen, sich hier nach und nach heranzuarbeiten. Besonders leicht gelingt das, wenn KI Teil der bereits genutzten Systeme wird, wie mit KI-basierten Büro- und Kommunikationstools wie Microsoft Copilot, Google Workspace AI oder ChatGPT. Diese können unkompliziert bei textbasierten Entwürfen, Kalkulationen oder der Terminorganisation helfen.“ Andere, bildgebende KI-Tools wie Canva AI, Midjourney oder DALL·E 3, helfen bei einem ersten Eindruck oder geben Inspiration bei der Visualisierung von Werkstücken, Produkten oder der Bauplanung, was tagelange Renderzeiten mit leistungsstarken Rechnern, zumindest bei ersten Entwürfen oder Konzepten, zunehmend überflüssig macht.

 

Erste konkrete Anwendungen: Auftragserfassung

KI bietet also für kleine und große Betriebe die Chance, sich mit „Assistenzsystemen“ zeitliche Freiräume zu verschaffen. Ein gutes Beispiel bietet die Erfassung von Auftragsdaten, die abseits klassischer EDI-Systeme (Electronic Data Interchange) aufgrund ihrer Komplexität häufig manuell erfolgt. Hierbei wird viel Zeit für Übertragungen, Rückfragen und Fehlerkorrekturen gebunden – leider sind die wenigsten Anfragen sofort präzise formuliert und vollständig. Hinzu kommt die Vielfalt der Anfragen – es gibt Glashersteller, die Isolierglasaufbauten in zehntausenden denkbaren Produktkonfigurationen liefern können. Wie der Prozess der Auftragsdatenerfassung durch den Einsatz von KI deutlich vereinfacht werden kann, erläuterte auf Anfrage Georg Katzlinger-Söllradl, CEO und Co-Founder des Startups „Lumeso“, der seine KI-Lösung erstmals auf der glasstec 2024 ausgestellt hat: „Unsere Software analysiert eingehende E-Mails, erkennt automatisch alle relevanten Bestelldaten und bereitet sie strukturiert auf. Fehlende Angaben werden automatisch durch intelligente Rückfragen ergänzt.

Nach Freigabe durch den Sachbearbeiter werden die Daten mittels Schnittstelle direkt ins Bestellerfassungssystem übertragen. Erst die Verfügbarkeit leistungsfähiger KI-Systeme ermöglichte uns diesen Lösungsweg. KI im Administrationsbereich steigert die Geschwindigkeit der Auftragsdatenerfassung deutlich, reduziert Fehler signifikant und minimiert die Durchlaufzeit vom Auftragseingang bis zur Bestätigung erheblich.“ Die Effizienzsteigerung ist attraktiv, die Kunden zeigten sich aber vor allem deshalb interessiert, weil sie zu wenig Personal hatten oder es erst gar nicht fanden, um die bestehenden Prozesse zu bewältigen. Katzlinger-Söllradl: „Uns wurde schnell klar, dass wir mit unserer KI auch zur Lösung des Fachkräftemangels beitragen. Erfahrene Mitarbeiter können ihren Workload reduzieren und sich auf Kontroll- und Entscheidungsaufgaben konzentrieren, während jüngere Mitarbeiter durch moderne, attraktive KI-Lösungen für das spannende Arbeitsumfeld Flachglas begeistert werden können.“ 

Der Blick auf den „State of the Art“ lässt hoffen: Die zunehmende Verfügbarkeit modularer KI-Tools und die Entwicklung praxisnaher branchenspezifischer Lösungen kann die Effizienz steigern, positive Entwicklungen für den Arbeitsalltag mit sich bringen und gleichzeitig die Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen. Man darf gespannt sein auf die glasstec 2026, wo „KI & Digitale Technologien“ neben Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung die Hot-Topics sein werden.

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